Ein neuer Arealerweiterer in der Altmark (Lepidoptera: Noctuidae) - Eremodrina gilva (Donzel, 1837)

Eremodrina gilva

Am 30.05.2012 fing ich auf dem Balkon meiner Wohnung in Stendal, Ortsteil Röxe, beim Lichtfang einen Eulenfalter, den ich keiner Abbildung im Koch zuordnen konnte. Charakteristisch und auffallend war die grau-silbrig glänzende Flügelfärbung des Falters. Wie sich später durch die Bestimmung von Herrn Dr. Timm Karisch herausstellte, handelte es sich um ein Exemplar von Eremodrina gilva (Donzel, 1837).

M. Koch (1972) bezeichnete diese Art im Band III - Eulen „Wir bestimmen Schmetterlinge“, als ein Gebirgstier, das vorzugsweise in den Alpen und anderen Gebirgen vorkommt. W. Heinicke & C. Naumann (1982) bezeichnen in „Beiträge zur Insektenfauna der DDR“, (Lepidoptera: Noctuidae) E. gilva als eine Art, die aus Nachbarländern (BRD) gemeldet wurde, aber in der DDR noch nicht nachgewiesen werden konnte. Bei R. Gaedike & W. Heinicke (1999) ist E. gilva im „Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands“ für Sachsen-Anhalt und einige andere Bundesländer nicht aufgeführt.

Am 09.06.2013, 10.06.2013 und 17.06.2013 fing ich an gleicher Stelle wiederum je ein Exemplar von Eremodrina gilva. Da bisher keine weiteren Fundmeldungen bekannt wurden kann angenommen werden, dass diese Funde die nördlichsten in Sachsen-Anhalt und damit auch in Deutschland sind.

Herrn Dr. Timm Karisch, Dessau, danke ich recht herzlich für die Bestimmung des ersten gefangenen Falters.

Peter Strobl